Suche

Kreislauffähige Kleiderbügel aus Hopfen und Altpapier

Kleiderbügel als Alltagsgegenstände kennen die meisten Menschen aus den Materialien Metall, Holz und Kunststoff. Doch das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit führt sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich zu einer erhöhten Nachfrage für biobasierte und kreislauffähige Produkte. MAWA startet nun ein Projekt mit der TU Dresden zur Herstellung von Bügeln auf Naturfaserbasis.
Jon Moore, UnsplashJon Moore, Unsplash
Anzeige

Das Projekt „CellFormDesign“, das der Kleiderbügelhersteller MAWA GmbH im September 2023 mit dem Institut für Naturstofftechnik der Technischen Universität Dresden unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ, Inhaber der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik, startete, hat die Entwicklung materialspezifischer Technologien zur Herstellung kreislauffähiger Kleiderbügel auf Naturfaserbasis zum Ziel. Die Arbeiten werden mit finanzieller Unterstützung vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt.

Vakuumpresstrocknung wird weiterentwickelt

Im Rahmen des Projektes „CellFormDesign“ werden Materialdesigns – Rezepturen, Strukturen, Modellierung, Eigenschaften – sowie effiziente Verarbeitungs- und Produktionsprozesse entwickelt, evaluiert und Bügel erzeugt, die in relevanter Einsatzumgebung getestet werden. CellForm bezeichnet dabei die zellulosebasierte Materialgruppe, die untersucht und zu Bügeln geformt wird. „Aus landwirtschaftlichen Pflanzenresten und -abfällen, zum Beispiel Hopfen, sowie aus Altpapier und Zellstoff wird so ohne den Zusatz von fossilen Polymeren eine biobasierte Faserformmasse hergestellt“, berichtet Michaela Schenk, Inhaberin und Geschäftsführerin der MAWA GmbH, und ergänzt: „Die Naturfasern werden gemahlen, weiterverarbeitet und zu Bauteilen gepresst und getrocknet – am Ende des Prozesses soll unsere neue Eco-Bügel-Serie P-Cycle entstehen.“ Dabei müssen keine kostenintensiven Heißpressanlagen eingesetzt werden, die von der TU Dresden patentierte Vakuumpresstrocknung dient als Verdichtungs- und Trocknungsprozess und wird während des Projekts weiterentwickelt. Durch den Vergleich der Material- und Energieaufwendungen in Herstellungs-, Nutzungs- und Nachnutzungsphase lässt sich auch eine Vergleichbarkeit der Umweltwirkung neu entwickelter gegenüber herkömmlichen Produkten erzielen.

Bügel in der Papiertonne recycelbar

Anhand experimenteller Materialproben und variantenreicher Produktprototypen werden anschließend die Anwendbarkeit, Einsetzbarkeit und Marktfähigkeit der Kleiderbügel versierten Tests und Evaluationen unterzogen und kundenzentrierte Verbesserungspotenziale in einem iterativen Entwicklungsprozess optimiert. „Am Ende des Projektes – im August 2025 – soll so der innovative Eco-Bügel P-Cycle stehen, der durch das Monomaterial-Design eine Kreislauffähigkeit aufweist. Im Privatbereich können diese Kleiderbügel über die Papiertonne recycelt werden. Im gewerblichen Bereich, also etwa im Fashion-Bereich oder in der Hotelbranche, ist ebenfalls eine Rücknahme mit anschließendem Recycling machbar, da größere Produktmengen an einem Ort genutzt werden, das sogenannte Closed-Loop-Recycling. Die hohe Variabilität für Formänderungen bei niedrigen Werkzeugkosten eröffnet zudem Spielraum im Produkt-Design.“

Weitere Informationen

Partner aus dem HORECA Scout
SoftTec GmbH

Weitere Artikel zum Thema

RAUWOLF
Nachhaltigkeit ist kein Zusatz mehr, sondern eine Erwartung. Auch bei Kaffee. Für Gastronomie- und Hotelbetriebe wird es zur strategischen Entscheidung, wie sie nachhaltige Produkte wirksam in ihr Angebot integrieren. Michael Parzefall erläutert fünf zentrale Hebel[...]
RAUWOLF
Greentable
Greentable zeigt mit dem neuen Leitfaden „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie", wie Betriebe Nachhaltigkeit einfach und alltagstauglich umsetzen können. Klare Ziele, praktische Tipps und inspirierende Beispiele machen ihn zum kompakten[...]
Greentable
Cup Concept
Die Rückgabe von Mehrwegbechern bietet noch großes Potenzial für mehr Effizienz und Entlastung des Personals. Genau hier setzt Cup Concept Mehrwegsysteme an, mit dem unsichtbaren QR-Code am Mehrwegbecher, der Warteschlangen reduziert, Personal entlastet und Prozesse[...]
Cup Concept
Alexas_Fotos, Pixabay; Recup
Mit dem neuen Vergleichsrechner der Initiative „Mehrweg.einfach.machen“ können Gastronomiebetriebe prüfen, ab wann sich Mehrweg wirtschaftlich lohnt. Das kostenfreie Tool zeigt sowohl finanzielle als auch ökologische Einsparpotenziale – oft schon ab rund 16 Behältern pro Tag.[...]
Alexas_Fotos, Pixabay; Recup
Allensbach Hochschule
Die Hotellerie und Gastronomie stehen an einem Wendepunkt: Die ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen der Gegenwart machen nachhaltiges Handeln nicht mehr nur zu einer Frage des Images, sondern zu einer existenziellen Notwendigkeit. Gleichzeitig rücken Fragen[...]
Allensbach Hochschule
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.