Mit Teamgeist und Blick nach vorn durch herausfordernde Zeiten
Knapp die Hälfte der Befragten (43,5 %) bewertet ihre wirtschaftliche Lage schlechter als vor vier Jahren, rund ein Drittel (34,7 %) stuft sie hingegen als stabil oder sogar besser ein. Die Forderung nach einer dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 % eint die Branche (84,8 %). Um auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen wirtschaftlich zu bleiben, setzen viele Betriebe auf Maßnahmen nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ wie optimierte Einkaufskonditionen (54,9 %), eine reduzierte Speisekarte (53,3 %) oder bessere Kalkulation zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung (53,3 %).
Des Weiteren ist über die Hälfte der Befragten (52,5 %) vom Fachkräftemangel betroffen. Als Antwort setzen viele auf bessere Bezahlung (53,9 %), flexiblere Arbeitszeiten (50,4 %) und eine faire Teamkultur, etwa durch gerechte Trinkgeldverteilung (66,4 %). Damit wird deutlich: Wirtschaftlichkeit und faire Arbeitsbedingungen schließen sich nicht aus, sondern gehen zunehmend Hand in Hand.
Digital Bewährtes und punktuelle Offenheit für Neues
Digitale Tools wie Kassensysteme (86,9 %) oder Websites (34,9 %) sind im Gastronomiealltag fest verankert. Bei neuen Technologien wie QR-Code-Bestellung, KI-gestützter Analyse oder mobilen Bezahllösungen zeigen sich viele Gastrom*innen offen, aber bisweilen zögerlich. Auch die Debatte um eine mögliche gesetzlich verpflichtende Kartenzahlung zeigt ein differenziertes Stimmungsbild: Fast die Hälfte (44,8 %) steht dem kritisch gegenüber, rund ein Viertel der Befragten (27,2 %) begrüßt die Entwicklung und weitere 19,2 % zeigen sich neutral.
Beim Thema Trinkgeld dominiert zwar weiterhin das Bargeld (95,2 %), doch digitale Trinkgeldfunktionen gewinnen an Bedeutung. Über 60 Prozent der Gastronom*innen nutzen inzwischen digitale Trinkgeldfunktionen, etwa über Kartenlesegeräte oder Apps, und drei Viertel der Betriebe (74 %) berichten von höheren Einnahmen durch Trinkgeldabfragen und sehen weitere Vorteile bei Buchhaltung, Teamfairness und Personalgewinnung.
Gäste im Mittelpunkt
Die große Mehrheit der Gastronom*innen (97,4 %) zeigt sich offen gegenüber veränderten Gästewünschen. Besonders gefragt sind vegane und vegetarische Optionen (59,2 %), Regionalität (44,3 %) und Nachhaltigkeit (34,1 %). Gesunde Gerichte (35,2 %) überholen dabei klassische Comfort-Food-Klassiker wie Burger oder Pommes (20,3 %). Über die Hälfte der Betriebe hat bereits ihr Angebot dementsprechend angepasst, etwa durch Erweiterungen des Menüs (52,7 %), spezielle Wochen- oder Tagesangebote (47,3 %) oder regionale Zutaten in Zusammenarbeit mit lokalen Produzent*innen (44,4 %).
Fazit
Die deutsche Gastronomie steht weiterhin unter Druck – wirtschaftlich, personell und strukturell. Gleichzeitig zeigt das Gastrostimmungsbarometer 2025: Viele Betriebe reagieren mit Innovationsgeist, Effizienz und einem klaren Fokus auf ihr Team und ihre Gäste.
Die komplette Studie mit Grafiken ist hier zum Download vorhanden.
Zur Studie
Untersucht wurden von der orderbird GmbH im Zeitraum vom 04. Juni 2025 bis zum 15. Juni 2025 375 Gastronomiebetreiber*innen in Deutschland. orderbird möchte mit über 17.000 Kund*innen in der Gastronomie den Individualgastronom*innen eine Stimme geben.











