Was bedeutet die Digitalisierung für die deutsche Wirtschaft?
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bringt es auf den Punkt: „Die Digitalisierung begegnet uns überall – und hat die Art, wie wir arbeiten und leben, stark verändert. Videokonferenzen sind in vielen Berufen längst üblich, Lebensmittel bestellen immer mehr Menschen online, Urlaub bucht man zunehmend im Internet. Der technologische Wandel ist in vollem Gange. […] Dabei sorgt der digitale Wandel nicht nur für neue Produkte und Dienste, sondern verlangt auch nach neuen Antworten und Lösungen: Themen wie eine intelligente Vernetzung, eine leistungsfähige Dateninfrastruktur und eine größtmögliche IT-Sicherheit in der Wirtschaft rücken in den Vordergrund. Digitale Souveränität und Nachhaltigkeit werden zu Leitmotiven einer deutschen und europäischen Digitalpolitik.“
Und wie steht es mit der Digitalisierung im Gastgewerbe?
Laut einer im Jahr 2021 durchgeführten Betterspace-Umfrage schätzen 43 Prozent der befragten Hoteliers den allgemeinen Wissensstand über digitale Lösungen in der Hotellerie als eher gut ein. Und beim IST-Studieninstitut heißt es: „Die Hospitality-Branche wird immer schnelllebiger und die Gäste immer anspruchsvoller. Durch die Corona-Krise sind Wünsche nach digitalen Angeboten immer größer geworden. Digitale Bestellungen im Restaurant via App oder der einfache Wunsch nach einem digitalen Gutschein wurden lauter und werden mittlerweile in vielen Fällen sogar vom Gast vorausgesetzt. Gastronomen und Hoteliers würden sich zunehmend der Herausforderung stellen, digitale Lösungen in ihre Restaurants und Unternehmen zu integrieren. Durch Scannen eines QR-Codes würden beispielsweise heutzutage digitale Speisekarten kontaktlos zur Nutzung an den Gast ausgegeben. Auch Reservierungen im Restaurant oder Hotel könnten in den meisten Betrieben über digitale Tools direkt online vorgenommen werden.“
Welchen konkreten Nutzen hat eine professionelle digitale Infrastruktur im Gastgewerbe?
Unternehmen in Hotellerie, Gastronomie und MICE können vor allem Marketing/Akquise, Kundenbindung und Datenpflege sehr gut digitalisieren. Dadurch ist es möglich, eine wesentlich höhere Effizienz in Verwaltung und Vertrieb zu erreichen, zeigt ein Blick in die Praxis. Das gilt insbesondere mit Blick auf die ständig steigenden Datenvolumina, ob auf internen Servern oder im alltäglichen Transfer zwischen Website, Buchungsplattformen, Steuerberater und Co. In Zahlen ausgedrückt: Im Jahr 2025 sollen weltweit rund 163 Zettabyte (das ist eine Zahl mit 24 Stellen) an Daten generiert werden – das ist das Zehnfache im Vergleich zum Jahr 2016. Diese Datenmengen müssen gemanagt werden, im Kleinen wie im Großen. „Diese riesigen Mengen müssen Unternehmen managen und dauerhaft bewältigen. Das geht aber nur, wenn sie wirklich über brauchbare digitale Strukturen verfügen. Mit etwas in die Jahre gekommenen Standardleitungen ist das nicht machbar. Da helfen auch die großangelegten Modernisierungen im öffentlichen Raum nichts, wodurch flächendeckend schnelles Internet gewährleistet werden soll“, betont Winfried Hecking, Chef der Mönchengladbacher Telekommunikations- und Netzwerkspezialisten Hecking Elektrotechnik. Er entwickelt mit seinem Team private und gewerbliche Netzwerk- und Telekommunikationsinfrastrukturen, unter anderem im gesamten Gastgewerbe.
Welche Voraussetzungen hat die professionelle Digitalisierung im Gastgewerbe?
„Viele Unternehmen beklagen sich beispielsweise über langsames Internet, obwohl der Breitbandausbau längst abgeschlossen ist. Das liegt dann oftmals an der technischen Infrastruktur. Zwar haben die Unternehmen die theoretische Möglichkeit, sich ans schnelle Internet anzubinden“, stellt Winfried Hecking heraus. Aber aufgrund der Netzwerkstruktur komme diese Leistung nicht im Betrieb an, selbst dann nicht, wenn die Hardware höchsten Ansprüchen genügt. „Das bedeutet einfach, dass die Netzwerkstruktur nicht auf dem neuen Stand ist und damit einfach die technisch und vertraglich mögliche Leitungsgeschwindigkeit drosselt. Das Problem: Wenn das Netzwerk instabil ist, kann dies das Geschäft beeinträchtigen. Und dann können Hoteliers und Gastronomen eben digitale Services nur eingeschränkt anbieten.“ Daher müssten Unternehmen die eigenen Netzwerke so ausbauen, dass damit Höchstleistungen möglich werden. Sie sind dazu aufgerufen, sich mit ihren eigenen Strukturen zu befassen, diese genau zu analysieren und sich die Frage zu beantworten, was genau sie benötigen: „Wie groß sind die potenziellen Datenmengen? Wie viele Systeme sind an das Netzwerk angebunden, und wie viele Nutzer greifen auf Computer und Maschinen zu? Und welche Ansprüche an die Multimediatechnik bestehen?“, fragt Winfried Hecking. Daraus ergibt sich dann ein Überblick, welche technischen und strategischen Modernisierungsmaßnahmen in einem Unternehmen durchgeführt werden müssen. Fachbetriebe mit Erfahrung in der Netzwerk- und Telekommunikationstechnik und Kabelnetzbetrieb sind regelmäßig Ansprechpartner für Unternehmen, die die Grundlagen für digital vernetzte Systeme schaffen wollen. Das reicht vom Austausch alter Leitungen bis hin zur Optimierung von Anschlüssen und Verbindungen.
Welche besonderen Möglichkeiten gibt es für gastgewerbliche Unternehmen?
Wichtig ist laut Winfried Hecking vor allem, dass alte Netzwerkstrukturen daher im Rahmen von Digitalisierungsmaßnahmen entfernt und durch neue Leitungen oder PowerLAN ersetzt werden. PowerLAN ist eine Technik, die vorhandene elektrische Leitungen zum Aufbau eines lokalen Netzwerks zur Datenübertragung nutzt, sodass keine zusätzliche Verkabelung notwendig ist. „Auf diese Weise werden in Unternehmen die Grundlagen für digital vernetzte Systeme geschaffen, mit deren Hilfe eine effiziente IT-Struktur möglich wird, die auch in der Online-Welt beste Leistungen abrufen kann. Probleme im Datenmanagement und Online-Anwendungen, intern wie extern, gehören damit der Vergangenheit an. Und der Schritt in die digitale Welt für Hotellerie, Gastronomie und MICE ist gelungen.“