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Von stabiler Führung und innerer Klarheit – welche Mittel und Wege zum erfolgreichen Handeln existieren

Wandel, Krisen, großer Druck: So zeigt sich die neue Realität in Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk. Fragezeichen bei Lieferketten, schwankende Energiekosten, Fachkräftemangel und unsichere Märkte pflastern den Weg – ein kurzfristiges Ende nicht in Sicht. Ben Schulz, Unternehmensberater und Vorstand der Ben Schulz & Partner AG, gibt Tipps, wie mit der aktuellen Situation am besten umgegangen werden kann.
Uwe KlössingUwe Klössing
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„Für Führungskräfte bedeutet das, dass sie die Rolle von Krisenmanagern einnehmen. Die Schwierigkeit dabei besteht darin, dass die Vorbereitung auf diese komplexen Aufgaben in der Regel ausbleibt“, sagt Ben Schulz, Unternehmensberater und Vorstand der Ben Schulz & Partner AG, zur aktuellen Situation.

Wie gehen sie mit einer solchen Situation am besten um? „Beim Blick auf das Thema Führung fällt auf, dass es nicht bei den Mitarbeitenden beginnt, sondern bei der Führungskraft selbst. Daraus lässt sich ableiten, dass derjenige, der stark führen möchte, sich zuerst selbst führen muss – durch Selbstfürsorge und Selbstreflexion“, gibt der SPIEGEL-Beststeller-Autor die Antwort. Ansonsten geht schnell die Kontrolle über das Team verloren und somit auch über die Unternehmensentwicklung. Für Führungskräfte gibt es passende Prinzipien, um auch in rauen Zeiten erfolgreich zu bestehen.

Emotional und kognitiv

Fehlervermeidung oder Zukunftsgestaltung? Impulsiv oder berechnend? Sowohl bei der Zielsetzung als auch bei der Entscheidungsfindung gibt es erhebliche Unterschiede in der Herangehensweise. „Da gelangen wir schnell zum Thema Selbstführung – und zwar auf der kognitiven Ebene: Es ist entscheidend, ob ein Vermeidungsziel oder ein Erreichungsziel auf der Agenda steht. Denn die Art und Weise der Zieldefinierung durch eine Führungskraft stellt die Weichen, mit welcher Energie und Haltung sie den Weg bestreitet“, erklärt Schulz. Bei Entscheidungen dagegen spielen gerade in Krisenzeiten häufig Emotionen eine Hauptrolle. „Sie verkörpern dann den größten Feind einer rationalen Entscheidungsfindung. Impulsive Handlungen oder auch eine Art Starre gehen aus Angst, Wut oder Überforderung hervor“, so Schulz. Hier kommt es darauf an, in emotionalen Momenten handlungsfähig zu bleiben und angespannte Situationen routiniert zu lösen. „Das wissen effektive Führungskräfte. Mit innerer Ruhe leiten sie ihr Team – ohne selbst Unsicherheitsfaktor zu sein“, fügt der Experte an.

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Auf sich selbst achten

Von vielen unterschätzt, aber von immenser Bedeutung: das eigene Wohlbefinden. Führungskräfte neigen dazu, sich keine Fürsorge zuzugestehen, lieber über die eigenen Grenzen zu gehen, als Ziele im Zweifel nicht zu erreichen. „Genau das führt aber zu Ineffektivität. Dauerhafter Stress oder schlechter Schlaf sorgen für eine schleichende Leistungsminderung“, mahnt der Experte. „Um nachhaltig Führungsstärke zu zeigen, bedarf es gezielter Pflege der eigenen Kapazitäten, körperlich und mental. Eigene Verhaltensweisen und Routinen sollten daher stetig evaluiert werden. Bewusstes Steuern des eigenen Verhaltens ist ein Schlüssel für anhaltenden Erfolg.“ Kritisches Hinterfragen korrigiert Fehler und schafft so Wachstumschancen. Neben regelmäßigen Feedbacks helfen dabei auch Journaling oder externe Beratung.

Fokus richtig legen

Chronische Überlastung und Stress vermindern die individuelle Leistungsfähigkeit in Unternehmen.[1] Die Folge: Deren Innovationskraft nimmt ab. Gesunde und stabilere Führungskräfte treffen dagegen bessere Entscheidungen – und davon profitieren Betriebe. „Ansatz sollte sein, Verantwortung so zu übernehmen, dass sie auf Strecke tragfähig bleibt. Wie das aussehen kann, zeigen zum Beispiel externe Trainings auf“, so Schulz. Sich wiederholende, nicht zielführende Verhaltensmuster gilt es ebenso zu identifizieren wie Situationen, in denen emotional statt rational gehandelt wurde. „Auch die Wahrnehmung der Führungskraft vom eigenen Team ist ein wesentlicher Faktor – wie sieht sie aus und wie sollte sie stattdessen sein? Bei all diesen Prozessen geht es weniger um Selbstkritik im negativen Sinne als vielmehr um konstruktive Weiterentwicklung“, fasst der Experte zusammen. Heutzutage zählen Selbstfürsorge und Reflexionen zu den wesentlichen Bausteinen erfolgreicher Unternehmensführung. „Wir reden hier von keinen netten Extras. Es geht um klare Wettbewerbsvorteile und somit um Zukunftsfähigkeit“, sagt er abschließend.

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Themen in diesem Artikel
Führung, Management und Leadership

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