Warum sollten Hotel- und Gastgewerbe Ladestationen für Elektroautos in ihr Serviceportfolio aufnehmen?
Das Gastgewerbe unterstützt den Kampf gegen den Klimawandel mit Umweltprogrammen und setzt dabei verschiedene umweltschonende Praktiken um. Intelligente Ladelösungen für E-Autos spielen dabei eine wesentliche Rolle, Ziele bei der Reduktion von CO2-Emissionen zu erreichen. Gleichzeitig fahren immer mehr Hotelgäste elektrisch. Bei einer Umfrage von Kantar in Zusammenarbeit mit Virta unter E-Autofahrenden in Deutschland im Jahr 2022 gaben 58 Prozent der Befragten an, dass Ladestationen in Hotels unverzichtbar oder ein wichtiger Faktor sind. Für weitere 27 Prozent hat dies zumindest Einfluss auf die Hotelwahl. Wer mit einem E-Auto unterwegs ist wählt Ziele mit viel Bedacht aus und wünscht sich eine Lademöglichkeit bei der Unterkunft. Denn das Laden ist für jedes E-Auto unerlässlich. Darauf sollten Hotel- und Gastgewerbe reagieren und ihre Standorte mit Ladeinfrastrukturen ausstatten. Bedenkt man außerdem, dass immer mehr Mietwagenflotten elektrifiziert werden, haben Gäste mit Mietwagen bald keine andere Wahl, als sich für ein Hotel mit E-Ladestationen zu entscheiden.
Wie profitieren Hotels und Destinationen, wenn sie Ladestationen anbieten?
Ein wichtiges Argument ist sicherlich, dass Hotels und Destinationen durch Ladesäulen langfristig Kosten einsparen und attraktiver für Elektroautofahrer:innen sind. Menschen werden umweltbewusster, steigen vermehrt auf E-Autos um und schätzen sehr, wenn sie ihr Fahrzeug während des Aufenthalts laden können. Dies wirkt sich positiv auf die Gästezufriedenheit aus, was zu guten Bewertungen und möglicherweise zu erneuten Buchungen führen kann. Die Gästebindung steigt somit – mit langfristig wirtschaftlichen Vorteilen für die Hotellerie.
Auch hat E-Mobilität positive Effekte auf das Image eines Hotels, wenn dieses auf umweltfreundliche Praktiken setzt. Wer sich für umweltfreundliche und zukunftsweisende Initiativen engagiert, kann seine Reputation stärken und wird als Vorreiter für die Nachhaltigkeit wahrgenommen. Ein weiterer Vorteil ist: In einem wettbewerbsintensiven Markt können sich Hotels und Reiseziele durch Ladestationen von der Konkurrenz abheben. Außerdem werden mit regelmäßigen Förderaufrufen finanzielle Anreize für die Installation von Ladestationen geschaffen. Öffentliche Ladesäulen helfen aktiv bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen (THG) und profitieren finanziell von den sogenannten THG-Quoten, für die ein Anspruch auf eine Ausgleichszahlung entsteht.
Worauf sollten Hotels und Destinationen bei der Wahl des passenden Anbieters achten?
Der Aufbau eines Ladegeschäfts für E-Autos erfordert einen immensen Aufwand an Zeit und Ressourcen. Wer ein Hotel oder ein Gastgewerbe betreibt, sollte daher auf einen Anbieter setzten, bei dem eine schlüsselfertig Ladelösung innerhalb weniger Wochen einsatzbereit ist. Ansonsten besteht das Risiko, Umsatz und Marktanteile an andere Hotels oder Unterkünfte zu verlieren. Sogenannte End-to-End-Ladelösungen können Hoteliers viel Arbeit abnehmen, da sie den gesamten Prozess von der Installation, der Wartung und Verwaltung des Ladeservices sowie die Rechnungs- und Zahlungsprozesse für jeden Ladevorgang abdecken. Gleichzeitig werden die Ansprüche für die TGH-Quoten abgewickelt.
Schließlich spielt auch die Größe des Ladenetzwerkes eine wichtige Rolle. Denn je mehr Menschen für den Service registriert sind, desto mehr potenzielle Ladegäste können erreicht werden.
Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen Hotel und einem Anbieter für Ladestation in der Praxis aus?
Die Zusammenarbeit mit der „Glück in Sicht“-Hotelgruppe ist ein gelungenes Beispiel. Die Hotelanlage an der Flensburger Förde setzt auf ein ganzheitliches grünes und nachhaltiges Energiekonzept. Das heißt, sie verzichtet auf fossile Brennstoffe und setzt stattdessen auf Ökostrom. Versorgt wird die Anlage mit Grünstrom aus einem dazugehörenden Solarpark am Ortseingang von Glücksburg. Schon beim Bau im Jahr 2017 zeigte sich die Hotelgruppe offen für zukunftsweisende Technologien, als für die Versorgung der Lodges Wärmepumpen verbaut wurden. Folglich war es nur konsequent die E-Mobilität von Anfang an zu einem festen Bestandteil des Energiekonzeptes zu machen. So wurde jede Lodge mit einer entsprechenden Infrastruktur versehen, die es ermöglicht sie jederzeit mit Ladestationen auszustatten.
Neben privaten Ladestationen in diversen Wohnimmobilien betreibt die „Glück in Sicht“-Gruppe insgesamt acht öffentliche Ladepunkte in ihren Hotel- und Gastbetrieben. Über diese digitale Plattform werden die Ladestationen verwaltet, sodass auf das Hotelpersonal kein zusätzlicher Aufwand wartet. Was der Geschäftsführung wichtig war: Der Ladedienstanbieter sollte bestehende Ladeinfrastruktur übernehmen können. Außerdem sollte die Lösung anpassungsfähig, flexibel und automatisiert sein sowie ebenfalls das Energiemanagement erlauben. Mit der steigenden Nachfrage sollte die Komplettlösung ebenfalls mitwachsen können.
Mit unserer umfassenden Ladelösung samt Hardware und Backend konnten wir die Hotelgruppe überzeugen. Seit 2021 können die Gäste der „Glück in Sicht Ostseelodges“ ihre Fahrzeuge an den öffentlichen Virta-Ladepunkten laden. Im Betrieb entsteht für „Glück in Sicht” kein Verwaltungsaufwand. Mit unserem dynamischen Lastmanagement (DLM) werden verfügbare Lasten automatisch auf die Ladepunkte der Anlage verteilt. Im Hintergrund rechnen wir die Ladevorgänge ab und zahlen Einnahmen monatlich automatisch aus. Die Ladestationen werden allerdings nicht nur ausschließlich von Übernachtungsgästen genutzt. Auch Strandbesuchende, Tagesgäste und Gäste des angeschlossenen Strandrestaurants Glückselig nehmen die Lademöglichkeiten in Anspruch.
Welche Learnings zieht Virta aus der Zusammenarbeit mit Hotels?
Hotels benötigen eine funktionierende Ladeinfrastruktur – ohne selbst dafür Ressourcen bereitstellen zu müssen. Ein wichtiger Faktor für Hotels bei der Wahl einer All-in-One-Ladelösung: Für den Betrieb der Ladestationen muss kein zusätzliches Personal oder technisches Fachpersonal abgestellt werden. Idealerweise laufen die Ladesysteme nebenher ohne direkte Mitwirkung.
Dies bedeutet auch, dass sich Virta um anstehende Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten kümmert. Sollten Gäste beim Laden auf ein Problem stoßen, erreichen sie 24/7 einen Support, der sie unterstützt.
Mit dem Backend und der entsprechenden Fernsteuerung haben Hotels jederzeit und von überall die Möglichkeit, Daten und Statistiken zum Ladeverhalten einzusehen. Umsätze aus dem Ladegeschäft werden am Monatsende gesammelt ausbezahlt. Für Hotels bedeutet dies maximaler Profit bei geringstem Involvement.
Was sollte das Hotel- und Gastgewerbe darüber hinaus berücksichtigen, wenn es Ladestationen in ihr Serviceportfolio integriert?
Das Hotel- und Gastgewerbe sollte hierbei vorausschauend planen und im Sinne seiner Gäste auf Anbieter setzen, die international agieren und grenzüberschreitend Ladevorgänge abwickeln können. Zudem sollten die Ladestationen barrierefrei zugänglich sein, um alle Gäste gleichermaßen zu bedienen, einschließlich solcher mit Mobilitätseinschränkungen. Außerdem sollten die Ladestationen so positioniert sein, dass sich die Parkplatzressourcen effizient nutzen lassen und gleichzeitig ein bequemer Zugang gewährleistet ist. Und die Kommunikation an die Hotelgäste, dass vor Ort Ladestationen vorhanden sind, spielt natürlich ebenfalls eine zentrale Rolle. Dies kann beispielsweise über die Webseite oder in Buchungsbestätigungen erfolgen. Sinnvoll kann es außerdem sein, die Ladestationsoptionen in das Buchungssystem zu integrieren. Gäste könnten dann im Voraus reservieren, um sicherzustellen, dass eine Ladestation während ihres Aufenthalts verfügbar ist. So unterstützen Hotels mit transparenten Informationen die Reiseplanung ihrer Gäste.