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Immer mehr Burnouts: Wie Arbeitgebende Erschöpfungskrankheiten vorbeugen können

Smalltalk nach Feierabend: Neben Kommentaren über das Wetter gelten Fragen über den Arbeitsalltag als sicherer Gesprächsantrieb. „Ich bin einfach so kaputt“, hören Fragende immer öfter als Antwort. Die Gesellschaft leidet unter kollektiver Müdigkeit. Ursachen dafür liegen nicht zuletzt in Konfrontationen mit globalen Krisen und dem unaufhörlichen Zwang nach Selbstoptimierung. Wie können Arbeitgeber vorbeugen?
Anstatt ausschließlich auf Behandlung von Symptomen zu setzen, geht Benjamin Börner den Ursachen auf den Grund. Foto: Börner Lebenswerk
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Der Begriff „Great Exhaustion“ avanciert zum Buzzword. Die steigende Erschöpfung der Mitarbeitenden ist eine Herausforderung für modernes HR-Management.

Ab wann ist Erschöpfung krankhaft, welche Behandlungsstrategien gibt es und wie zeigen sich die Auswirkungen in der Berufswelt? Im Börner Lebenswerk für integrative Medizin in Tübingen behandeln Benjamin Börner und sein Team unter anderem Patienten, deren Leben Erschöpfungserkrankungen prägen.

Bis zur totalen Erschöpfung

Wird der Körper über einen längeren Zeitraum immer wieder an seine psychische Belastungsgrenze geführt, droht nicht selten ein Burnout. Auswirkungen auf Privates und Berufliches entwickeln sich von selbst. Leistungen nehmen ab, eine gesunde psychische Verfassung bleibt aus und Überforderungen gehören plötzlich zum Alltag.

Die Behandlung erfolgt bislang fast ausschließlich symptomorientiert. Zwar hilft reine Symptombekämpfung dabei, die Lebensqualität von Betroffenen teilweise zu verbessern, doch volle Belastbarkeit ohne ganzheitliche Beschauung des Patienten und seiner Lebensumstände bleibt meist unerreicht. Ganz im Gegenteil: Herkömmliche und oft langfristige Medikationen belasten den Körper zusätzlich.

Ursachen finden, anstatt Symptome zu behandeln

Als Integrativmediziner will Benjamin Börner mit Falschannahmen aufräumen: „Die Schulmedizin zu ersetzen, geschweige denn ihr ihren Status abzusprechen, ist keine Option“, erklärt der Gründer vom Börner Lebenswerk. „Es geht vielmehr darum, ein Sowohl-als-auch anstatt ein Entweder-oder zu etablieren.“ Für ihn gibt die Ursachentherapie den Ausschlag, um eine erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten.

Messen wird im Diagnostikrahmen im Tübinger Zentrum für Integrativmedizin großgeschrieben. Patientengespräche, individuelle Anamnese, biophysikalische Messungen und laboranalytische Untersuchungen – all das endet in einem maßgeschneiderten Therapiekonzept. In der Suche nach Ursachen für eine Erkrankung sieht Benjamin Börner die große Chance, Erschöpfungskrankheiten nachhaltig entgegenzuwirken. Medizinisch betrachtet führt eine Ursachentherapie zu einer langfristigen Verbesserung des Gesundheitszustands im Vergleich zur herkömmlichen Symptombehandlung. „Gleiches zeigt sich auch im Arbeitsalltag“, so der Integrativmediziner, „die Herausforderungen können nicht nur medizinisch gelöst werden.“

Burnout: die Herausforderung im Berufsleben

Ausgebrannt, leer und kraftlos – Burnout kommt in vielen Facetten daher. Die Leistungsfähigkeit nimmt beruflich wie privat ab, Müdigkeit und emotionale Erschöpfung sind alltägliche Begleiter. Auch gelten Betroffene oft als reizbar und neigen dazu, zwischenmenschlich auf Distanz zu gehen. Prozesse im Körper selbst reagieren ebenfalls auf die Erkrankung: Schlafstörungen, Ruhelosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit oder sexuelle Probleme bilden oft Anzeichen.

Das Krankheitsbild ist oft auf psychischen Stress im Berufs- oder Privatleben zurückzuführen. Doch auch körperliche Erkrankungen oder Dysbalancen als Ursache sind den Experten vom Lebenswerk nicht fremd. „Disharmonische Kreise in der Hormon- und Neurotransmitterachse, ein niedriger Cortisolspiegel oder eine Minderfunktion der Mitochondrien, können Erschöpfungskrankheiten auslösen“, verdeutlicht Börner, „eine geeignete Ursachentherapie kann da aufklären.“

Hohe Arbeitsintensität, verschwimmende Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben sowie der krankhafte Performancedruck führen zur Erschöpfung. „Wir können dagegen zwar erfolgreich medizinisch vorgehen, doch auch hier gilt ein Zusammenspiel aus mehreren Lösungen als optimales Vorgehen“, sagt Börner, „in der Arbeitswelt selbst können HR-Funktionen als ‚Energizer‘ wirken.“

Berufliche Erschöpfung an der Wurzel packen

Personalverantwortliche beugen mit wertschätzendem Umgang kollektiver Müdigkeit vor und gestalten eine zukunftsfähige Arbeitswelt. Den Menschen die Relevanz ihrer Arbeit klarmachen und dadurch subjektive Wertschätzung fördern ist einer der Wege. Vertrauen in die Mitarbeitenden zu stecken, sie sich selbst entwickeln lassen und auch Fehler zulassen ist ein anderer. Beides dient als Energizer und kann Burnout schon im Bürostuhl abfangen.

Außerdem heißt es Interrupted Work zu verhindern und beispielsweise Meetingkulturen genau in den Blick zu nehmen. Die Frage nach der Dringlichkeit der Meetings genauso wie die Länge oder Frequenz sollte zweimal gestellt werden. Studien zufolge unterbrechen Mitarbeitende, Meetings, Calls oder Mails alle drei Minuten die Arbeitszeit.[1] Dadurch bleiben Aufgaben liegen, Druck erhöht sich und Stress kommt auf. „Mit einem gesunden Arbeitsklima, fairer Gesprächskultur und offenen Ohren füreinander lassen sich viele Ursachen schon früh beheben“, erklärt der Integrativmediziner.

Benjamin Börner sieht bereits in der Personalplanung eine Option zur Vorsorge. „Viele Unternehmen planen von Marketingstrategien bis zum Sales, vergessen aber die Mitarbeitenden als Menschen einzuplanen.“ CEO, CFO und CPO müssen zusammenarbeiten und ein Talentplan schon in den Businessplan eingearbeitet werden. So werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlastet.

Wenn Personalverantwortliche schließlich die gesamte Organisation beobachten und auf zwischenmenschliche Aspekte achten, dann können sich Praktiken oder Muster im Beruf ändern. Dadurch sinkt das Stresslevel oder das Gefühl von Überforderung, gleichzeitig steigt die Zufriedenheit und Ruhe. „Erschöpfungskrankheiten werden so an der Wurzel gepackt und direkt behandelt“, fasst Benjamin Börner zusammen.

Über Börner Lebenswerk
Börner Lebenswerk in Tübingen hat sich einer modernen Mischung aus Schulmedizin und erweiterten Therapieverfahren verschrieben. Inhaber Benjamin Börner kann dabei auf mehr als 15 Jahre Berufserfahrung zurückgreifen, in seinem Tübinger Zentrum für integrative Medizin bietet er zudem seit 2018 ganzheitliche Diagnostik auf Basis biophysikalischer Erkenntnisse und aktueller Labormedizin an. Im modernen Integrativzentrum hilft er seinen Patienten, chronische Regulationsblockaden auf verschiedenen Ebenen zu durchbrechen. Neben Mitochondrien- und Stammzelltherapie zählen unter anderem auch Behandlungen von Erschöpfungssyndrom, Burn-out, Darmregeneration, Ernährungsmedizin, Osteopathie und Toxikologie zum „360°-Konzept“ des Lebenswerks.

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