Zu diesem Ergebnis kommt der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2018“. Diese Benchmark-Studie hat techconsult zum dritten Mal im Auftrag der Deutschen Telekom erstellt. Den Spitzenwert von 100 Punkten könnte ein Unternehmen erreichen, wenn es sämtlichen digitalen Handlungsfeldern die höchste Relevanz zuordnen würde und dabei maximal zufrieden mit der Umsetzung wäre.
Trotz digitalen Fortschritts hinkt das Gaststättengewerbe dem Gesamtdurchschnitt aller Branchen um zwei Punkte hinterher. 36 Prozent haben die digitale Transformation in ihrer Geschäftsstrategie verankert. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr zwar einen Anstieg von vier Prozentpunkten, liegt aber immer noch deutlich unter dem Gesamtdurchschnitt aller Branchen (45 Prozent).
Mit der Cloud die Kosten reduzieren
Einen Digitalisierungs-Schwerpunkt legen Gaststätten und Hotels auf das Thema „Kundenbeziehungen“. Professionelle CRM-Systeme helfen, die Kunden individueller zu betreuen und eine langfristige Beziehung zu den Gästen aufzubauen. Inzwischen haben 45 Prozent der Betriebe überdies die sozialen Netzwerke für sich entdeckt, um Kundenbeziehungen anzubahnen oder zu halten.
Gute Erfahrungen hat die Branche mit der Cloud gemacht: 85 Prozent der Betriebe mit Cloud-Lösungen sprechen von positiven Auswirkungen auf die Kosteneffizienz. 90 Prozent haben damit die interne Prozessqualität verbessert. „Die Studie zeigt, dass sich auch einzelne digitale Maßnahmen lohnen. Die Unternehmen steigern ihren Umsatz, verringern die Kosten und können leichter neue Kunden gewinnen“, sagt Thomas Spreitzer, verantwortlich für den Vertrieb im Bereich kleine und mittlere Unternehmen sowie den Partnervertrieb und das Marketing bei der Telekom Deutschland. Dennoch nutzen erst 31 Prozent die Cloud.
Digitale Chancen jetzt nutzen
Selbst der Einsatz von Webseiten lässt sich im Gastgewerbe weiter professionalisieren: Obwohl 87 Prozent der Betriebe, die eine Webseite haben, leichter Kunden gewinnen, nutzen erst 51 Prozent der Befragten diese Chance. Und lediglich 45 Prozent haben ihre Homepage für mobile Endgeräte optimiert, wiewohl potenzielle Kunden erst einmal zum Smartphone greifen, wenn sie den nächsten Restaurantbesuch planen.
„Zahlreiche Unternehmen verschenken noch immer Chancen, die sich durch die Digitalisierung bieten“, so Spreitzer. „Mit dieser digitalen Zögerlichkeit gefährden sie Umsatz und Profitabilität.“
Sein Tipp für kleine und mittlere Unternehmen: Unbedingt jetzt mit einzelnen digitalen Maßnahmen in die Transformation einsteigen. „Damit bauen Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit aus und lassen keine Geschäftsmöglichkeiten mehr liegen.“
Digitale Kompetenz der Mitarbeiter stärken
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, investieren immer mehr Unternehmen aus dem Gastgewerbe in die digitale Kompetenz ihrer Mitarbeiter. Grund: Erst 37 Prozent der Unternehmen halten ihre Beschäftigten in Sachen Digitalisierung für optimal qualifiziert. Besonders wichtig ist den Unternehmen, dass ihre Mitarbeiter mit digitalen Geräten und Anwendungen sicher umgehen können (67 Prozent) und über ausreichende Kenntnisse im Datenschutz verfügen (64 Prozent).
Digitale Transformation zahlt sich aus
Die Studie zeigt auch, dass sich digitales Engagement auszahlt: Bei 36 Prozent des Gastgewerbes übersteigt der Nutzen aller digitalen Maßnahmen bereits die Kosten. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die frühzeitig und konsequent in die Digitalisierung investiert haben. Bei weiteren 37 Prozent halten sich Kosten und Nutzen zumindest die Waage. Bei den Digital Leadern, die im Index 92 Punkte erreichen, sind 87 Prozent mit ihrem Umsatz zufrieden, aber nur 45 Prozent der Durchschnittsgastronomie.
Kostenloser Self-Check
Auf der Webseite sind alle Branchenteilberichte sowie die Gesamtstudie zu finden. Unternehmen können hier auch den Self-Check durchführen und in wenigen Minuten ermitteln, wie digital ihr Unternehmen unterwegs ist.