Demnach schauen sich 37% der Beschäftigten auch Spiele auf der Arbeit an – mehr als ein Viertel (27%) plant, auch heimlich per Livestream dabei zu sein. Vor allem Männer fiebern in Büro oder Produktionshalle mit. Genau die Hälfte von ihnen schauen sich auch dort die Spiele ihrer Wahl an, wenn diese während der Arbeitszeit angepfiffen werden. Mehr als ein Drittel der männlichen Fans, nämlich 35%, greifen dafür bei Bedarf auf einen Stream auf ihrem PC oder ihrem Smartphone zurück. 16% der Beschäftigten sind allerdings auch sicher, dass ihr Arbeitgeber Möglichkeiten schaffen wird, dass die Spiele im Kollegenkreis gezeigt werden.
Ein Viertel der männlichen Beschäftigten wünscht sich DFB-Sonderurlaub
Immerhin fast jeder fünfte männliche Arbeitnehmer (19%) plant, an Spieltagen der deutschen Nationalmannschaft oder für den Tag nach den DFB-Spielen Urlaub zu nehmen, um sich voll der Europameisterschaft im eigenen Land widmen zu können. Bei Frauen fällt diese Art der fußballerischen Hingabe etwas defensiver aus – nur 6% von ihnen möchten für die DFB-Kicker tatsächlich einen Urlaubstag opfern. Einen kongenialen Doppelpass von Arbeitgeberseite in Form von Sonderurlaubstagen für Deutschland-Spiele halten 24% der Männer und 12% der Frauen für einen guten Spielzug.
Beschäftigte erwarten leichte Delle in der Produktivität
Was die Produktivität während der vier Turnierwochen betrifft, sind viele Beschäftigte skeptisch und gehen davon aus, dass diese während des Turniers eher zurückgehen als ansteigen wird. 39% der Befragten erwarten, dass sich die Arbeitsleistung im Gastgeberland insgesamt wohl verringern wird, weil das nächste Spiel der Mannschaft von Julian Nagelsmann vielleicht etwas wichtiger sein könnte als der auf dem Schreibtisch wartende Kundenauftrag. 19% erhoffen sich dagegen einen beflügelnden Leistungsschub durch die EM-Spiele. Auch für das eigene Unternehmen sehen mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer:innen (26%) einen Rückgang der Produktivität. Mehr als jede:r Fünfte (19%) befürchtet das auch für sich selbst als Arbeitskraft. 18% sehen sich durch das Turnier allerdings auch angespornt.
kununu CEO Nina Zimmermann sieht in dem Turnier eine Chance für das Arbeitsklima: „Die Europameisterschaft ist ein sportliches Großereignis, das Millionen von Menschen bewegt und natürlich auch vor der Arbeitswelt nicht haltmacht. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Beschäftigte nach Wegen suchen, um die Spiele zu verfolgen, selbst wenn es bedeutet, während der Arbeitszeit zum Livestream zu greifen. Arbeitgeber sollten diesen Wunsch nach Teilhabe erkennen und idealerweise flexible Lösungen finden, die sowohl dem Fan-Engagement als auch den betrieblichen Anforderungen gerecht werden. Gemeinsame Erlebnisse können die Unternehmenskultur stärken und zu einer positiven Arbeitsatmosphäre beitragen, solange sie mit der Produktivität im Einklang stehen.“
Über die Studie
Für die repräsentative Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag von kununu 1.024 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im Mai 2024. 49% der Befragten waren männlich, 51% weiblich. Die Teilnehmenden waren zu 76% Vollzeit-Beschäftigte, 24% arbeiteten zum Zeitpunkt der Befragung in Teilzeit. Das Durchschnittsalter betrug zum Zeitpunkt der Befragung 43,9 Jahre.