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Vier Tipps für die Auswahl des richtigen Luftreinigers

Hotellerie und Gastronomie in ganz Deutschland warten sehnsüchtig auf die Wiedereröffnung unter Schutzauflagen. Um die Rückkehr zur Normalität zu beschleunigen, denken viele Gastgeber über den Einsatz von Luftreinigern nach. Viele Hoteliers und Gastronomen haben bereits hohe Investitionen in Luftfilteranlagen getätigt. Achim Thelen, Geschäftsführer der CRT Cleanromm-Technology GmbH, Hersteller des Raumluftreinigers RoomGuard hat die wichtigsten Aspekte zusammengetragen, die vor einem Kauf zu beachten sind.
CRT Cleanroom Technology GmbH

Luftfilter: alle gleich gut?

Das Angebot ist groß: Zahlreiche Firmen haben sich der Entwicklung von Luftreinigern gewidmet und in den vergangenen Monaten verschiedene Produkte auf den Markt gebracht – unter den Produzenten finden sich Experten für Filterung, Trocknung, Dermatologie, Waschraum-Hygiene und sogar ein Hersteller von Aktenvernichtern. Zuletzt kündigte im Januar die Firma Miele an, in die Luftreiniger-Produktion einzusteigen. Angesichts solch einer Bandbreite und verhältnismäßig hoher Anschaffungskosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro fragt sich mancher, welche Bewertungskriterien er anlegen sollte, um das richtige Gerät auszuwählen. Sind die Produkte der oft fachfremden Hersteller zuverlässig? Oder müssen Hotelbetreiber aufpassen, dass der Virenfilter nicht doch zur Virenschleuder werden könnte? Vier Tipps für die Auswahl des richtigen Luftreinigers.

1. Lautstärke unter 40 Dezibel

Wer einmal neben einem durchschnittlichen Filtergerät gesessen hat, weiß, dass Besprechungen oder ein gemütliches Abendessen bei Lautstärken über 45 Dezibel (dB) rasch unmöglich werden. Daher müssen die Hersteller den Schallpegel für alle Leistungsstufen ihres Gerätes angeben. Wichtig ist, dass dabei ein Pegel von 40-45 dB nicht überschritten wird – damit ist in etwa das Geräusch eines leistungsstarken Kühlschranks erreicht. Das ist auch für Gasträume eine akzeptale Geräuschkulisse.

2. Dichtigkeit im und am Gerät

Luftreiniger filtern 99,995 Prozent der Aerosole aus der Luft – so die Aussage der Hersteller, die in der Regel alle mit hochwertigen Filtern arbeiten. Jedoch ist der Filter alleine kein Garant für virenfreie Luft: Findet sich nur die kleinste undichte Stelle im Gehäuse, so gelangt angesaugte Luft auch ungefiltert wieder nach draußen – und Viren werden von den Luftdüsen kraftvoll durch den Raum geschleudert. Eine 100-prozentige Dichtigkeit des Luftreinigers kann nur gewährleisten, wer jedes produzierte Gerät auf den Dichtsitz des Filters und aller Komponenten nach ISO-Vorschrift überprüft – dies garantieren zurzeit nur die wenigsten Anbieter.

3. Volumenstrom mind. 1.200 m3/h

Aus den Angaben der Hersteller geht auch hervor, welchen Volumenstrom ein Luftreiniger erzeugt. Wissenschaftler der Universität der Bundeswehr München haben ermittelt: Eine sechsfache Umwälzung der Luft pro Stunde ist erforderlich, um vorhandene Aerosole und damit auch Virenbelastungen aus der Raumluft zu filtern. Diesen Luftaustausch erreicht man beispielweise für einen Raum von 35 Quadratmetern bei einer Höhe von 3,50 Metern mit einem Volumenstrom von 1.200 Kubikmeter/h. Bei größeren Räumen muss also das Fördervolumen erhöht werden – entwerder durch ein weiteres Gerät oder durch Erhöhung der Leistung auf bis zu 2.000 Kubikmeter/h.

4. Luftverteilung und Einrichtung

Standort und Raummaße entscheiden maßgeblich über den effizienten Einsatz des Lufreinigers. Wird der Filter nur angeliefert und der Kunde stellt ihn dorthin, wo er es für richtig hält? Oder kümmern sich ausgebildete Techniker um den optimalen Standort, die korrekte Ausrichtung der Luftdüsen und nehmen den Raumluftfilter vor Ort in Betrieb? Ein Filter ist kein Deko-Objekt – daher gilt: je mehr Service beim Aufbau desto besser!
Luftfilter haben ihre Wirksamkeit inzwischen in zahlreichen Studien und Testeinsätzen unter Beweis gestellt. Wissenschaftler befürworten ihren Einsatz in Kombination mit regelmäßigem Lüften von Räumen. Auch der häufig als Hindernis bezeichnete Filterwechsel stellt in der Realtität kein großes Problem dar: So ist der Austausch von Vorfiltern unkritisch und kann vom Betreiber selbst vorgenommen werden. Der Wechsel des entscheidenden Hauptfilters sollte zwar vom Experten vorgenommen werden – jedoch ist dieser auch nur alle zwei Jahre notwendig, je nach Einsatzhäufigkeit des Geräts.

Langfristige Investition in Hygiene

Wann dürfen wir wieder reisen und in Hotels absteigen? Wann sind Restaurantbesuche auch für (noch) ungeimpfte Menschen wieder möglich? Die Zukunft ist und bleibt unsicher – niemand weiß, wie lange Impfungen vorhalten und ob wir nicht langfristig für virenfreie Luft in Innenräumen werden sorgen müssen. Unter diesem Blickwinkel alleine sind Raumluftreiniger eine sinnvolle technische Lösung. Und auch schon vor der Pandemie war die Luftqualität in Organisationen und Einrichtungen ein Thema: So war saubere Luft ohne Bakterien, Pollen oder Allergene im Gesundheitswesen, in Wellness- und Therapieeinrichtungen schon lange von Bedeutung.

Über den Autor:

Achim Thelen ist Geschäftsführer der CRT Cleanroom-Technology GmbH und Hersteller des Raumluftreinigers RoomGuard

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