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Was hält die Nebenjobbenden ab, zurück zur Gastronomie zu wechseln?

Nicht wenige Nebenjobber wechselten wegen besserer Arbeitsbedingungen bewusst aus der Gastronomie zu Zeitarbeitsfirmen. Nicht alle Nebenjobbenden lassen sich davon abhalten, es gibt durchaus Aushilfskräfte, die sich für Jobs in der Gastronomie interessieren. Mit dem Wissen um die Faktoren, die Nebenjobbende hier eher zurückhaltend sein lassen, können Gastronomen Jobinteressierten die Sorgen nehmen.
ELEVATE, Pexels
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Planungsunsicherheiten und coronabedingte Schließungen haben der Gastronomie- und Hotelleriebranche stark zugesetzt und noch immer hat sie mit den Folgen zu kämpfen: Bereits 2020 schwand die Anzahl der Beschäftigten um 9% und auch 2021 noch einmal 6,4%. Laut einer Dehoga-Umfrage waren gegen Ende des Jahres 80% der Wirt*innen stark vom Fachkräftemangel betroffen. Doch es bleibt nicht allein bei den Fachkräften – der Personalmangel zieht sich quer durch die Bank. Denn auch viele Nebenjobbende kehrten der Branche den Rücken zu und wechselten nicht wieder zurück. So arbeiteten laut dem Zenjob Jobspiegel vor der Pandemie noch etwa 33% der Nebenjobbenden in der Gastronomie und Hotellerie, 2020 waren es nur noch etwa 8% und auch mit der Rückkehr der Branche nach den Lockdowns stieg der Anteil nicht wieder. 24% derjenigen, die 2020 noch gekellnert haben, haben sich mittlerweile im Liefersektor eingefunden und 23% wurden Kommissionierer*innen. Was hält die Nebenjobbenden ab, zurück zur Gastronomie zu wechseln?

Das hält Nebenjobbende von der Gastrobranche fern

Eine Umfrage von Zenjob, dem fairsten digitalen Marktplatz für Personalvermittlung in Deutschland, unter dessen Nebenjobbenden ergab, dass viele den Dresscode in der Gastronomie- und Hotelleriebranche als zu aufwendig empfinden und dafür nicht die geeignete Kleidung sowie Schuhe besitzen. Zudem wird die Arbeit als zu ermüdend und anstrengend empfunden. Gerade hierzu im Vergleich sei das Gehalt zu wenig. Auch andere Faktoren wie die Arbeitsatmosphäre, Arbeitszeiten oder die bisherige Erfahrung in dem Sektor spielen – wenn auch eine eher untergeordnete – Rolle. Einige der Befragten sind auch einfach der Branche überdrüssig.

Attraktivität des Sektors erhöhen: So geht’s

Generell reichen simple Stellenanzeigen in den veränderten Marktbedingungen schlicht und ergreifend nicht mehr aus, um an Personal zu kommen. Denn durch den Engpass in der Branche wurde der Kampf um die besten Mitarbeitenden eröffnet. Eine aktive, kreative Rekrutierung über online und offline Kanäle, bei der auf die individuellen Stellen eingegangen wird (was ein*e Kellner*in überzeugt, muss noch lange nicht den Koch oder das Küchenpersonal ansprechen), ist nun gefragt. Hier kommt es vor allem auf das Alleinstellungsmerkmal des Betriebes an: Was macht zum Beispiel genau dieses Lokal besser als andere was die Tätigkeit und ihre Bedingungen anbelangt?

Als weiterer Faktor würde ein höheres Gehalt einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität der Branche beitragen. Zwar zeigt ein Blick auf den Zenjob Jobspiegel, dass Kellner*innen im Schnitt 12,90 Euro verdienen und somit zu den vier bestbezahlten Nebenjobs gehören (der bestbezahlte Nebenjob ist Impfhelfer*in, gefolgt von Bürojobs und die Tätigkeit als Kurier*in), das Feedback der Umfrage war jedoch auch, dass sich der Job in der Gastronomie ohne Trinkgeld einfach nicht wirklich lohnen würde. Ein Standardverfahren für Trinkgelder könnte die Branche also auch attraktiver machen, etwa in dem Preise um einen gewissen Prozentsatz erhöht würden, mit dem Vermerk, dass damit bereits eine Trinkgeldpauschale inkludiert ist, zusätzliches Trinkgeld jedoch auch gern gesehen wird. In puncto Dresscode würde gestellte Arbeitskleidung Abhilfe schaffen.

Zudem: Im Zuge der Pandemie wurde der Aspekt Sicherheit in den Fokus gerückt – für Gäste und Angestellte gleichermaßen. Wer zeigt, dass er sich mit zum Beispiel täglichen Gesundheitschecks um das Wohl der Angestellten kümmert sowie Krankzeiten bezahlt, sorgt dafür, dass sich Mitarbeitende gesehen, sicher und wertgeschätzt fühlen. Vor allem Letzteres spielt eine wichtige Rolle. Es ist allgemein bekannt, dass die Gastronomie- und Hotelleriebranche ein nicht gerade leichtes Pflaster ist und von der Belegschaft gerade in Hochzeiten einiges abverlangt – deshalb sind speziell hier teambildende und -schätzende Maßnahmen wie Ausflüge, Events sowie regelmäßig entgegengebrachte Wertschätzung und – soweit möglich – das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse eine wichtige Grundlage, um auch in tafferen Zeiten die Motivation und das Bild der Branche in ein positiveres Licht zu rücken. Regelmäßige Trainings und eine gründliche Einschulung sowie Mentoring würden zudem eine weitere Hürde abbauen.

Bei alledem gilt: Nicht nur die Umsetzung der Maßnahmen, sondern vor allem ihre Kommunikation spielen eine zentrale Rolle bei dem Vorhaben, Personal an Land zu ziehen. Und auch wenn die Maßnahmen zunächst nicht wie DIE geheime Wunderwaffe klingen mögen – sie sind dennoch kleine Schritte in die richtige Richtung und können im Kampf um gutes Personal in Summe Großes bewirken.

Über Zenjob

Zenjob (zenjob.com) ist der fairste digitale Marktplatz für Personalvermittlung in Deutschland. Die Plattform bringt Arbeitnehmer mit Nebenjobs zusammen. Mit der Zenjob-App finden und buchen Talente Jobs auf Stundenbasis und können flexibel entscheiden, wann, wo und für wen sie arbeiten. Jeden Monat werden mehr als 40.000 Arbeitskräfte in Branchen wie Logistik, E-Commerce, Einzelhandel und Dienstleistung eingestellt. Zenjob wurde 2015 von Fritz Trott, Cihan Aksakal und Frederik Fahning in Berlin gegründet und beschäftigt derzeit über 400 Mitarbeitende.

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