Gastronomiebetriebe in Deutschland haben einige der schwierigsten Jahre hinter sich. Auch wenn sich die Branche auf Papier erholt, gibt es viele Hürden, die es noch zu überwinden gilt – von den Auswirkungen der Pandemie bis zu Änderungen der Mehrwertsteuern. Auf Social Media kursieren immer wieder neue Trends aus Cafés und Co., wie beispielsweise Pumpkin Spiced Lattes im Herbst oder Dubai Schokolade und Matcha-Getränke, doch lässt sich damit der Umsatz steigern?
In einer neuen Umfrage beschäftigte sich Zahlungsanbieter SumUp mit genau dieser Thematik und hat herausgefunden, welche Unternehmen virale Trends zu ihrer Gunst nutzen können. Zusätzlich wurden die neuesten Weihnachtstrends für Cafés, Restaurants und Bäckereien untersucht.
Social Media Hypes: kurzlebige Modeerscheinungen oder wichtige Umsatztreiber?
Die Umfrage zeigt, dass fast zwei von fünf Kleinunternehmen durch die Übernahme von Trends eine positive Auswirkung auf ihren Umsatz bemerkt haben (37 %). 12 % davon berichten sogar über einen signifikanten Aufschwung. Weitere 19 % geben jedoch an, dass sie gar keine Trends übernommen haben, sodass sie möglicherweise zusätzliche Wachstumschancen verpassen.
Risiken, die Unternehmen von der Umsetzung von Trends abhalten
Neue Entwicklungen werden selten unüberlegt und ohne gründliche Abwägung übernommen, da ihre Einführung stets mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Knapp jeder Fünfte der befragten Unternehmen (19 %) empfindet das finanzielle Risiko bei der Umsetzung neuer Trends als zu hoch. Als weitere Hürde wird die Verschwendung von Ressourcen durch kurzlebige Modeerscheinungen genannt (18 %). Ebenfalls 18 % der Betriebe werden davon abgehalten, Trends zu übernehmen, da sie befürchten, zu spät aufzuspringen und den Eindruck zu erwecken, die Konkurrenz lediglich zu kopieren. Gehypte Social Media Erscheinungen sind oft schnelllebig, weshalb 17 % der Unternehmen angeben, mit den sich ändernden Anforderungen nicht Schritt halten zu können.
Virale Trends in der Gastronomie
In der Gastronomie gibt mehr als die Hälfte (52 %) der befragten Unternehmen an, dass das Umsetzen von Trends einen positiven Einfluss hat. Das finanzielle Risiko hält aber auch viele (28 %) noch davon ab, Trends zu folgen. Jedes fünfte Unternehmen (20 %) sorgt sich, dass mit Trends in Inventar investiert werden muss, das sich möglicherweise nicht wieder verkaufen lässt.
In der Gastronomie hadern 17 % noch damit, ob sie für ihr Unternehmen relevante Trends sicher ausfindig machen können. Knapp einem Fünftel (19 %) fehlt zudem das Vertrauen, dass aktuelle Trends bei der Kundschaft ankommen.
Trends in der Weihnachtszeit 2025
Für 41 % der Gastronomiebetriebe ist das Weihnachtsgeschäft eine wichtige Phase, um den Umsatz zu stärken, für weitere 28 % ist diese Zeit sogar die wichtigste Geschäftsperiode des Jahres. Doch welche Trends können Unternehmen in der Gastronomie dieses Jahr übernehmen?
Das hat SumUp mithilfe von Google-Trenddaten und sowohl Instagram- als auch TikTok-Daten ausfindig gemacht.
Die fünf wichtigsten Trends für Cafés, Restaurants und Bäckereien zu Weihnachten in diesem Jahr
Rang
Trendname
Google Trends Zunahme in 3 Monaten (%)
Suchvolumen (letzte drei Monate)
Instagram-Posts
TikTok-Posts
Trendscore (max. 5)
1
Panettone
8.900%
2.440
1.841.855
112.300
3,77
2
Vanillekipferl
9.100%
24.600
103.304
2.951
2,27
3
Zimtsterne
8.500%
6.580
55.733
1.085
1,91
4
Glühwein
1.171%
23.800
2.235.517
41.100
1,77
5
Lebkuchen
989%
94.800
521.960
16.478
1,45
Zur Weihnachtszeit dieses Jahr sind viele Klassiker besonders beliebt. Panettone scheint mit Abstand der diesjährige Favorit und wird am häufigsten auf TikTok genannt, mit mehr als 112.000 Beiträgen unter dem Hashtag #panettone. Darauf folgen Vanillekipferl, welche eine Trendzunahme bei Google von +9.100 % innerhalb der letzten drei Monate verzeichneten. Die Klassiker Zimtsterne, Glühwein und Lebkuchen schaffen es ebenfalls unter die Top-Fünf Weihnachtstrends.
Corin Camenisch, Marketing & Growth Lead bei SumUp kommentiert die Recherche: „Die Umfrage zeigt deutlich, dass Unternehmen grundsätzlich an Trends interessiert sind, doch mit der Relevanz teils noch hadern. Manche Trends sind schnell und ohne große Investitionen umsetzbar: Ein Café könnte beispielsweise zu Weihnachten warme Getränke mit Vanillekipferl-Geschmack anbieten oder ganz klassisch Zimtsterne zur Kaffeebestellung beilegen. So wird Kunden zur Weihnachtszeit direkt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und die manchmal stressige Weihnachtszeit kann für den Moment vergessen werden.“









