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23 Erste-Hilfe-Marketingtipps für Gastronomie und Catering

Es sind harte Zeiten für Gastronomen und sicher gelten die Gedanken der Sicherung der Existenz. Warum aber das richtige Marketing gerade jetzt den Umsatz ankurbeln und auch langfristig sichern kann, verrät eine Erste-Hilfe-Liste mit den 23 effektivsten Marketingtipps für alle die, die derzeit mit Take-Away und Lieferservice Umsatz generieren wollen.
Peggy_Marco | Pixabay

Kommuniziere Fürsorge

Nutze das Hashtag #stayhealthy. Nutze es auf den hoch frequentierten Plattformen Instagram und Facebook. Nutze es an den weniger offensichtlichen wie auf Deinem Kundenstopper und den Glasscheiben Deiner Shopfront.

Benefit: Fürsorge gegenüber Kunden und Mitarbeiter/innen schafft Vertrauen. Vertrauen schafft die Basis für Konsum.

Aktiviere Solidarität

Nutze die Hashtags #supportlocal, #supportyourlocaldealer, #gutscheinehelfen oder #gemeinsamstark – am besten alle. Nutze sie auf den hoch frequentierten Plattformen Instagram und Facebook. Nutze sie auch an den weniger offensichtlichen wie auf Deinem Kundenstopper, groß auf den Glasscheiben Deiner Shopfront, auf der Box des Lieferfahrrads, auf dem Speisekartenaushang.

Tipp 1: Wen interessiert jetzt Design. Einfach mit dem dicken Marker drauf. (Schau, dass es abwischbar ist.)
Tipp 2: Lade auf gastroretter.com das GastroRetter-Poster herunter kommuniziere laut.
Tipp 3: Kommuniziere nie Selbstmitleid oder Eigennutz.

Benefit: Die Menschen verstehen die Herausforderungen der Gastronomie. Sie sind aber mit ihren eigenen Ängsten beschäftigt und laufen mit gesenkten Blicken auf den Straßen. Wecke sie aus ihrer Angst und aktiviere Solidarität. Solidarität aktiviert Konsum. 

Mach Mitnahme und Lieferdienst möglich

Klar, das einzige was jetzt geht. Du solltest die Barrieren für Konsum so niedrig wie möglich halten.  Bisher keine Mitnahme? Bestelle Verpackung zum Beispiel hier: www.biologischverpacken.de Bisher kein Lieferdienst? Aktiviere aus Deinem Umfeld die Menschen mit einem Fahrrad. Begrenze Deinen Lieferradius, wenn Du keine Thermotaschen hast. Weise ggf. mit einem einfachen Flyer darauf hin, dass die Speisen nach 3 Minuten im Ofen wie frisch zubereitet schmecken (abhängig vom Produkt).

Benefit: Außerhalb des Ladens verkaufen, Umsatz generieren.

Kommuniziere aus der Perspektive des Gastes

Halte Hinweise zur Mitnahme kurz, prägnant und eindeutig.

Inhalte: 
1. Das kann mitgenommen werden
2. So kann bestellt werden 
3. Unser Team handelt sorgfältig nach Hygienevorschriften und Abstandsregeln

Wo:
– Website, Instagram, Facebook
– Vor Ort als Anschrift / Aushang

Benefit: Den Gast dort abholen, wo er steht, ihm Orientierung geben. Orientierung schafft Sicherheit. Sicherheit ist die Basis für Konsum.

Sei auf Multiplikatoren präsent

Melde Dich bei Guides für Online-Food-Delivery und Online-Dienstleistungen u.a. an. 

Beispiele: instagram.com/unoduetrecommunita.b (Berlin), instagram.com/unoduetrecommunita_hh (Hamburg), localgastro.de

Benefit: Sichtbarkeit bekommen, Reichweite erhöhen.

Verkaufe Vorfreude

Biete Gutscheine an, die einlösbar sind, wenn Du wieder geöffnet hast. Kommuniziere dies in Deinen-Social-Media Kanälen und direkt vor dem Laden. Visualisiere den Gutschein und Deinen Bestseller, damit Deine Botschaft sofort verständlich ist.  Melde Dich bei Online-Plattformen an, die Gutscheinaktionen bündeln.

Beispiele: www.rette-deinen-lieblingsladen.de; helfen.berlin

Tipp: Nutze das Wort „Vorfreude”, damit Du eine positive Assoziation auslöst.

Benefit: Reichweite erhöhen, Umsatz generieren.

Netzwerk stärken

Vernetze Dich mit anderen Gastronomen und artverwandten Unternehmen und der Food-Community. Teile Lieferservice-Equipment und -Fahrer/innen. Stimme Dich mit anderen über Kapazitäts- oder Sortimentsengpässe bzw. überschüssige Verfügbarkeit ab. Frag offen nach Hilfe – jetzt ist der Moment, in der sie kommen wird.

Beispiel Notfall-Convenience: Suche, Biete, Brauche Hilfe

Benefit: Umsatz generieren. Schnelle Reaktionsfähigkeit, Ideenreichtum und Anpassungsfähigkeit beweisen. Unterstützen und unterstützt werden.

Promote und verkaufe Non-Food

Neben Gutscheinen, verkaufe Deine Merchandising-Produkte wie T-Shirts, Tassen und Caps als Solidaritäts-Merch – locally sourced, local support.

Beispiel: shop.twoplanetsberlin.com/product/covid-19-angebot

Benefit: Umsatz generieren, Gästebindung stärken.

Richte Deinen eigenen Instagram-Shop ein

Für den Verkauf der Merch- und anderer Non-Food-Produkte kannst Du einen Instagram-Shop einrichten. Geht schnell und einfach, wie, steht u.a. hier.

Benefits: Umsatz generieren, Reichweite und Followerzahl erhöhen, neue Zielgruppen erschließen.

Sei aktiv auf Social Media

Halte Deine Social-Media-Aktivität auch in diesen Zeiten bei bzw. bau sie auf ein Pensum von 4–7 Posts oder mehr per Woche aus. Inhalte können sein: Eure Aktivitäten, Bewerbung von Mitnahme und Lieferdienst, Fortschritte im Kampf gegen COVID-19 feiern, Kooperationen, neue Produkte, besondere Angebote vorstellen.

Benefit: Im Gespräch bleiben, Umsatz generieren, Traffic generieren (der sich später auszahlt). Followerschaft erhöhen.

Starte Gewinnaktionen auf Social Media

Starte Gewinnaktionen, bei dem es um Food und #solidarität geht. Sei authentisch! Wer einen Gewinnspiel-Post teilt oder Freund/innen markiert, kann z. B. eine Lieferung im Wert von X EUR oder eine Happy-Hour-Lieferung (2 für 1) gewinnen.

Tipp 1: Sei direkt mit der Botschaft: Es geht darum, dass mehr Leute von Dir erfahren und bei Dir bestellen.
Tipp 2: Sei aktiv in der Kommunikation. Frag z. B. die Teilnehmenden nach ihren Lieblingsspeisen. So machst Du andere auf Dein Angebot aufmerksam.

Benefit: Reichweite erhöhen durch einmal täglich gratis / 2 for 1 liefern. Umsatz generieren.

Kooperiere mit lokalen Influencern

Die Menschen verbringen jetzt noch mehr Zeit mit sozialen Medien. Ironischerweise ist gerade jetzt der Moment, viele potentielle Gäste zu erreichen. Warum nicht mit Hilfe von Influencern? Influencer können zur Solidarität aufrufen und Deine Reichweite multiplizieren. Menschen wollen helfen und sie tun es, wenn sie sich nicht von Sales-Kampagnen attackiert fühlen.

Tipp: Du brauchst nicht unbedingt den Super-Insta-Influencer mit 6-7-stelliger Reichweite. Die kleinen (2.000–15.000 Follower) sind schnell und haben vielfach noch eine persönliche Bindung zu ihren Followern. Sie willst Du gewinnen. Du findest die passenden auf Instagram mit den Hashtags, die Deine Küche ausmachen (ein veganes Restaurant aus Augsburg könnte u.a. z. B. nach #veganaugsburg suchen). Lass sie Deine Speisen probieren und vereinbare eine Kooperation. Wenn Deine Speise überzeugt und die Wellenlänge stimmt, dürfte daraufhin eine Empfehlung kommen.

Benefit: Reichweite generieren, Image optimieren.

Versende wöchentlich einen Newsletter

Muss nicht lang sein. Nimm teil an der aktuellen Situation, feiere Fortschritte und teile Deine eigenen Entwicklungen mit, ohne aufdringlich zu sein.

Benefit: Loyalität schaffen, im Gespräch bleiben.

Aktiviere Gemeinschaftsgefühl

Lasst uns zusammen kochen! Fertige Zutaten vor, die Deine KundInnen zu Hause fertig kochen oder backen können. Liefere z. B. den vorgefertigten Donut-Teig und die einfachen Schritte zur Fertigstellung.

Tipp: Nimm ein Video auf, bei dem Du die Zubereitung erklärst. Das macht das Erlebnis persönlich.

Benefit: Umsatz generieren, weiterlaufender Kontakt mit Deinen Gästen, Content für Social Media.

Biete Hilfe zur Normalität an

Biete Kochvideos sowie Videoanleitungen zur Resteverwertung bzw. Vollverwertung von Zutaten an. Wir alle werden mit mehr Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit aus dieser Krise gehen. Sei Deinem Gast einen Schritt voraus und vor allem: Nimm ihn mit, lass ihn teilhaben an Deinem Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit.

Benefit: Loyalität schaffen, im Gespräch bleiben, Kontakt zu den Gästen halten.

Biete Familienpakete an

Von Homeschooling erschöpfte Eltern und überforderte Kinder? Sie haben eine Belohnung verdient! Schnüre ein flexibles, weil inclusive (2 Elternteile + 2 Kinder, 2 Elternteile + 3 Kinder, 1 Elternteil + 1 Kind, etc.) Familienpaket, das im Wesentlichen aus einem für beide Seiten attraktiven Festpreis und einer Überraschung für die Eltern und einer für die Kinder besteht, z. B. Gratis-Dessert.

Benefit: Umsatz generieren, Loyalität schaffen, neue Kunden gewinnen. Schnelle Reaktionsfähigkeit, Ideenreichtum und Anpassungsfähigkeit beweisen.

Vereinfache die Zahlung 

A. Reduziere die Zahlungsmöglichkeit auf Karte. Ermögliche Telefonbestellungen. Falls Du Barzahlung beibehältst, ermögliche runde Summen.
B. Ergänze die Zahlungsmöglichkeiten um ein online-Bezahlsystem. Das am weitesten verbreitete ist PayPal.
C. Bestellung und Zahlung leicht gemacht per QR Code. Ermögliche die Zahlung per QR-Code und App. Zum Beispiel via Sparkasse.

Benefit: Hygiene und Vertrauen schaffen. Umsatz generieren. Sich innovativ positionieren.

Starte ein Fundraising in Deiner Community

Ruf Deine Community zur Spende auf. Die SpenderInnen bekommen eine Money-Back-Garantie von der Fundraising-Plattform, falls etwas schief gehen sollte. Verbreite die Kampagne über Deine Social-Media-Kanäle, Deine Website und über Aushänge.

Beispiel: Go Fund Me

Benefit: Weltweit zugänglich, Liquidität

Biete Online-Kochkurse und Workshops an

Nutze ein Videokonferenz-Tool wie Zoom, um für mehrere TeilnehmerInnen einen Workshop zu halten. Das Wichtigste vor der Kamera: Sei Du selbst. Deine Gäste werden verstehen, wenn es mal ruckelt – Du machst es schließlich zum ersten Mal. Informiere Dich und sei vorbereitet auf technische Fragen – auch viele Deiner Gäste nutzen dieses Tool womöglich zum ersten Mal.

Benefit: Loyalität schaffen, im Gespräch bleiben, Mehrwert schaffen. Geschäftsmodell schaffen, was evtl. in Zukunft beibehalten werden kann.

Für Caterer: Fokussiere Dich auf kleine Business-Caterings

Schnüre kleine Business-Catering-Pakete für 2 bis 4 Personen. Biete diese per Newsletter, Social Media und auf Deiner Website an.

Benefit: Im Gespräch bleiben, Umsatz generieren.

Für Caterer: Fokussiere auf Lunch-Pakete 

Schnüre Lunch-Pakete für die MitarbeiterInnen im Home-Office und biete diese per Newsletter, Social Media und auf Deiner Website an. Fordere dabei aktiv und eindeutig Deinen Verteiler (ProjektmanagerInnen, EntscheiderInnen, Office ManagerInnen) auf, Dein Angebot an die Mitarbeiter/innen im Home Office weiterzuleiten.

Benefit: Im Gespräch bleiben, kleines Geschäft machen.

Für Caterer und Restaurants: Setze auf Abo-Formate

Biete Drei-Tage, Wochen- oder Zwei-Wochen-Pakete zu einem festen Preis an. Garantiere damit eine tägliche Versorgung, während Du auf Deiner Seite den logistischen Aufwand reduziert, weil Du die Route und die Zeiten selbst planen kannst.

Tipp: Gib ein grobes Zeitfenster für die Lieferung an. Wenn Du es umsetzen kannst, informiere Deine Besteller/innen 30 Min vor Lieferung über den Lieferzeitpunkt.

Benefit: Umsatz generieren.

Werde nachhaltig bei Deinem Food Packaging

Wann, wenn nicht jetzt? Da jetzt mehr geliefert wird, ist es umso wichtiger, dass diese mit nachwachsenden Rohstoffen geschieht. Setze ein Zeichen: Deine Gäste werden es wertschätzen und Dir mit Treue danken.

Benefit: Loyalität schaffen, Bewusstsein schaffen, nachhaltigen Konsum auf lange Sicht vorantreiben.

Diese Tipps kommen von der auf Food und Nachhaltigkeit spezialisierten Kreativ-Agentur Branding Cuisine (verlinken zu https://www.brandingcuisine.com/) und ihrem Geschäftsführer Balázs Tarsoly. Bei Fragen zu dieser Liste sende bitte eine E-Mail an covid-19@brandingcuisine.com. Die Agentur versucht, stets innerhalb von 24 Stunden mit Rat, Tipps und Feedback kostenlos zur Seite zu stehen.

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