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Chinesischer Tourismus: Umsatzchancen für das Gastgewerbe

Das Smartphone ist aus unserem Alltag längst nicht mehr wegzudenken – als Allrounder für Kommunikation, Unterhaltung und vieles mehr. Beim mobilen Bezahlen tun sich die Deutschen jedoch nach wie vor schwer. Im Gegensatz zur großen Mehrheit der chinesischen Bevölkerung: In China bezahlt heute kaum jemand noch bar oder mit Karte; wie selbstverständlich werden Rechnungen mit dem Smartphone beglichen. Egal ob im Restaurant, beim Arzt oder im Taxi – mobiles Bezahlen mithilfe von Apps wie Alipay ist in China längst Normalität.
nattrass - iStockphoto
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Kaufkraft aus Fernost

2020 werden voraussichtlich 160 Millionen Chinesen ins Ausland reisen. Die beliebtesten europäischen Reiseziele chinesischer Touristen sind dabei Deutschland, Frankreich, Italien und Groß-Britannien, wobei auch Spanien und die Schweiz starke Zuwächse verzeichnen. Spannend ist aus Sicht der Händler, Gastronomen und Hoteliers vor allem die Tatsache, dass Chinesen mit 762 US-Dollar pro Person deutlich mehr Geld auf Reisen ausgeben als Touristen aus anderen Ländern. Bei Letzteren fällt der Umsatz mit durchschnittlich 486 US-Dollar deutlich geringer aus. Für ihre Deutschlandreisen gaben die mehr als 1,5 Millionen chinesischen Besucher 2017 – inklusive Kosten für Flüge – rund 5,8 Milliarden Euro aus.

Und der Trend setzt sich fort, wie eine Analyse der jüngsten Sommerausgaben chinesischer Touristen zeigt: Zwischen dem 01. Juli und dem 31. August 2018 stiegen die durchschnittlichen Gesamtausgaben pro Alipay-Nutzer um 43 Prozent auf zirka 432 US-Dollar; im Vorjahr waren es lediglich rund 303 US-Dollar. In Deutschland wurde im gleichen Zeitraum sogar eine Steigerung von 54 Prozent gemessen.

Apps sind der Schlüssel

Die Implementierung mobiler Bezahllösungen über vertraute Acquirer oder die Anbieter direkt, ist ein guter Weg, die Kaufkraft der chinesischen Touristen zu aktivieren. Die Integration der Bezahldienste in bestehende Kassensysteme kann flexibel an die Bedürfnisse jedes Betriebs angepasst werden. Der Bezahlprozess, hier am Beispiel von Alipay skizziert, ist simpel: Entweder wird über die App ein QR-Code generiert, der an der Kasse gescannt wird, oder anders herum: Der QR-Code wird vom Kassensystem generiert und vom Kunden gescannt. So oder so, niemand muss umständlich mit Bargeld hantieren, die richtige Bezahlkarte suchen oder den PIN parat haben.

Sind die technischen Voraussetzungen erfüllt, müssen die chinesischen Besucher nur noch erfahren, wo sie mit dem vertrauten Dienst bezahlen können. Auch hier hilft die App. Denn in China wird die Alipay-App nicht nur zum Bezahlen genutzt, sondern auch zum Geld verwalten, Taxi rufen und Termine vereinbaren. Für Gastronomen und Hoteliers noch viel wichtiger: Auch sie werden in der App gefunden, wenn sie den Bezahldienst anbieten. In der App platzierte Rabattaktionen locken so Reisende an – ohne horrende Marketingbudgets.

Umsatzplus für Handel und Gastronomie

Zwei von drei Chinesen zahlen auf Reisen im stationären Handel mit dem Smartphone. Tatsächlich geben die chinesischen Gäste nachweislich mehr Geld aus, wenn sie ihre vertrauten Bezahlmethoden auch hierzulande vorfinden. Dieses Umsatzpotenzial erkennen immer mehr Händler und Gastronomen und implementieren mobile Zahlungsmethoden in ihre Kassensysteme. Besonderer Beliebtheit erfreut sich Alipay; weltweit bietet das Unternehmen mit seinen Partnern mehr als einer Milliarde Nutzern Dienste im Payment- und Lifestyle-Bereich.

Alipay im Gastgewerbe

Daneben haben auch Gastronomie, Hotellerie und Tourismus die Chancen erkannt. In München beispielsweise können chinesische Gäste über die App-Funktion „Travel Guide“ seit vergangenem Herbst Näheres zu den Händlern und Produkten sowie zur Geschichte und Kultur des Viktualienmarktes erfahren und sich über deutsche Verhaltensregeln informieren. Nach der Einführung sind die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben beispielsweise während der Mondneujahrswoche 2019 um das 1,6-fache und das Transaktionsvolumen um das 8,3-fache gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

In der Schweiz akzeptieren bereits hunderte Händler die Bezahlung durch Alipay – Tendenz rasant steigend. An Touristen-Hotspots wie Davos, Luzern oder Interlaken werden nach und nach alle Restaurants, Hotels, Sportgeschäfte und Bergbahnen angeschlossen. Bei den Titlis Bergbahnen zeigt sich die hohe Akzeptanz der neuen Bezahlmethode beispielsweise durch stark gestiegene Umsätze im Kleinbetragsbereich, zum Beispiel an den Getränkebuffets.

Alipay ist als weltweit führende Zahlungsplattform bereits in über 50 Ländern aktiv, 29 davon in Europa. Mit dem permanenten Ausbau seiner Dienste verfolgt der Anbieter das Ziel, dass Chinesen auch auf Reisen ins Ausland keine weiteren Bezahloptionen benötigen. Die deutsche Gastronomie und Hotellerie können sich diese Entwicklung zunutze machen, wenn sie die Zeichen der Zeit erkennen und entsprechend handeln.

Autor: Roland Palmer, Managing Director Alibaba Group und Head of Alipay Europe, leitet Alipay EMEA seit Sommer 2018.

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