Als Einkaufsprofis mit vier Jahrzehnten Hospitalitykompetenz gibt die progros Einkaufsgesellschaft ein paar Praktiker-Tipps, wie die Branche auf der Kostenseite den einen oder anderen Optimierungseffekt erzielen kann.
Das Unternehmen wirbt dafür, die Treue zu den Lieferpartnern zu halten und mit den wichtigsten Lieferpartnern sogar eine gemeinsame Strategie für die kommenden Wochen zu erarbeiten. Wenn sich alles wieder „normalisiert“ habe, könne gut die eine oder andere Maßnahme, die vielleicht jetzt etwas „hart“ wirkt, wieder zurückfahren.
Jetzt sachlich einkaufen
Die Emotion beim Einkauf muss jetzt hinten anstehen – Produkte, die Sie einkaufen, müssen einen überdeutlichen Fokus auf Umsatzwirksamkeit haben.
Telefoneinkauf mit Bedacht
Gerade in der Küche ist der Einkauf am Telefon gang und gäbe. Das macht auch durchaus Sinn, wenn es um Sonderaktionen, -posten oder Raritäten geht. Bitte denken Sie jedoch daran, dass Sie im Falle eines Kaufes bewusster auf die Umsatzwirksamkeit der Produkte achten. Meist ist man in „action“ und hat gerade was anderes „um die Ohren“, so dass ein vorschneller Einkauf leicht mal passieren kann. In „guten Zeiten“ mag das nicht ins Gewicht fallen – jetzt aber schon!
Straffen Sie Ihre Warenkörbe bei Ihren Lieferpartnern
Streichen Sie sofort vergleichbare Artikel, die sich untereinander sehr ähneln! Konzentrieren Sie sich stattdessen nur auf ein Produkt.
Überprüfen Sie Ihr Lieferantenportfolio
Wieviele und welche Lieferpartner haben Sie? Straffen Sie Ihre Lieferantenzahl auf die wirklich nötige Menge und konzentrieren Sie sich auf die, die Ihnen mit ihren Leistungen und Produkten umsatzwirksame Effekte oder Kostenvorteile bringen.
Strukturieren Sie Bestellung und Anlieferung
Versuchen Sie, Bestellungen als auch Liefertermine zu bündeln, damit Sie insgesamt weniger Arbeits-, Prüf- und Lageraufwand haben und die gewonnenen Ressourcen für andere Bereiche einsetzen können.
Schulungen durch Lieferpartner
Lassen Sie sich von Ihren Lieferpartnern genau jetzt schulen, wie Sie optimal mit den eingekauften Waren umgehen, um Ihre Verbräuche, Wareneinsätze und Nebenkosten zu optimieren. Beispiel: Umgang mit Reinigungsmitteln, Food-Produkten und anderen.
Lagerbestände reduzieren
Reduzieren Sie Ihre Lagerbestände, damit nicht Ablauf- und Verfallsdaten überschritten werden als auch die Kapitalbindung höher als nötig ist.
Stellen Sie Ihre Bestellverfahren auf digitale Plattformen um
Damit vereinfachen Sie abteilungsübergreifend alle Bestellprozesse, behalten über
Genehmigungsworkflows den vollen Überblick und verbessern Ihre Liquiditätsvorschau! Nutzen Sie hierbei lieferantenunabhängige Plattformen! Teilweise stellen Ihnen Lieferanten „kostenfreie“ Webshops zur Verfügung. Das klingt im ersten Moment verführerisch. Bedenken Sie: Diese Plattformen sind natürlich nicht unabhängig, sondern verfolgen ausschließlich das Ziel, Ihnen etwas verkaufen zu wollen.
Rechnungsprüfung verschärfen
Sollten Sie schon digitale Plattformen im Einsatz haben (z. B. allinvos.de oder progros.de) und darüber alle Ihre Lieferanten-Rechnungen zu 100 Prozent artikelgenau digitalisiert haben, fällt Ihnen die Rechnungsprüfung sehr leicht, da die Systeme auf Artikelebene sofort Preisabweichungen anzeigen. Sollten Sie noch „analog“ arbeiten, dann legen Sie genau jetzt noch mehr Wert auf eine verschärfte Rechnungsprüfung – insbesondere im Foodbereich.
Rückvergütungen 2019 prüfen
Haben Sie von Ihren Lieferanten, mit denen Sie Rückvergütungsabkommen vereinbart haben, schon Ihre Rückvergütungen für das Jahr 2019 bekommen?
Quelle: Progros, Download der Checkliste
Ein Kommentar zu “Tipps zur Kostenkalkulation in der Corona–Krise”
Hallo Zusammen, wo mit ich gute Erfahrungen gemacht hab , sind die ganzen lokalen „Hilfs“-Protale. Düsseldorf liefert etc. Das sind meist Private Initiativen, die Restaurants kostenlos listen lassen und oft durch lokale Presse (Funkt / Zeitungen) unterstützt werden. Das hat mir einige Besucher gebracht.
Des weiteren ist es – auch wenn es aufgrund der Kostensituation – schwer fällt, wichtig, innovativ zu bleiben. Stichwort Cook & Chill: Ich habe Essen produziert, runtergekühlt und verkauft. So sind die Gerichte bis zu 5 Tage haltbar und der Verbraucher konnte diese selbst erhitzen. Auch der Blick in andere Länder zeigt immer wieder kreative Ideen (vgl https://www.ktchnrebel.com/de/reaktionen-gastrobranche-covid-19/ ) . Das Dinning im Glashaus in Holland kennt wohl mittlerweile jeder…. aber es muss nicht immer solch eine große Invesition sein.