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Restaurant schafft das Bargeld ab und spart 1.500 Euro pro Monat

Das Restaurant „Heat" in Hamburg ist der erste Gastronomiebetrieb, der das Bargeld in Zukunft vollständig hinter sich lässt. Seit kurzer Zeit nimmt die Pizzeria ausschließlich bargeldlose Zahlungsmittel an und spart dadurch laut eigenen Angaben insgesamt 1.500 Euro pro Monat, also 18.000 Euro im Jahr. Aber wie genau reduziert der Betrieb seine Kosten und was macht digitale Zahlungen zur besseren Alternative?
flyerwerk | Pixabay

Warum akzeptiert Pizzeria Heat nur noch digitale Zahlungen?

In der Heat Pizzeria ist es den Gästen nicht mehr möglich, mit Bargeld zu bezahlen. Dies geht aus einem Bericht der Hamburger Morgenpost hervor, in dem der Inhaber der Pizzeria, Lennert Wendt, über die Nachhaltigkeit der flexiblen Zahlung mit dem Smartphone und mit der Karte berichtet. Hinter Transaktionen mit Bargeld stecken hingegen die aufwendige Prägung, der ökologisch wenig nachhaltige Druck und der Transport zu den entsprechenden Banken und anderen Finanzstandorten.

Weitere Störfaktoren rund um das Bargeld waren in der Pizzeria zudem der Zeitverlust beim regelmäßigen Kassensturz sowie Spritkosten für tägliche Ein- und Auszahlungen bei der Bank. All dies summiert sich zu einem Kostenfaktor von insgesamt 1.500 Euro im Monat, der sich durch die Verwaltung mit digitalen Zahlungen vollständig vermeiden lässt. Auch die Hygiene spielt für den Besitzer der Pizzeria eine wesentliche Rolle, um die bereits häufig verwendeten Scheine nicht berühren zu müssen.

Wie reagieren Kunden auf die Ablehnung von Bargeld?

Eine paar Kunden waren empört. Einige bewerten das Restaurant über Google aus Wut gegenüber der Ablehnung des Bargelds nun mit einem Stern und versuchen dadurch, auf diese Fehlentwicklung hinzuweisen. Das offensichtliche Ziel ist es, dem Inhaber zu schaden und die Bargeldlosigkeit schnellstmöglich revidieren zu lassen. Die Mehrheit der Kunden hat aber ein positives Feedback zur Abschaffung des Bargeldes in der Pizzeria gegeben: „Essen und Personal super, das Bargeldlos-Konzept ebenfalls.“, schreibt ein Kunde auf Google. Im Schnitt erhält das Restaurant von 5 Sternen. 

Welchen Effekt hat die Entscheidung?

 Wenn zunehmend mehr Betriebe die Chancen einer bargeldlosen Verwaltung erkennen und selbst auf ein solches Konzept umstellen, könnte das Bargeld in der Gastronomie irgendwann ersetzt werden. Es zeigte sich bereits im vergangenen Jahr der Trend, dass in Deutschland erstmals mehr Umsätze per Karte als mit klassischem Bargeld erzielt wurden. Wenn diese Entwicklung auch in den kommenden Jahren voranschreitet, werden mit Sicherheit auch weitere Betriebe nachziehen. Auch die Kritik der Gäste dürfte dann immer mehr verstummen, gerade den jüngeren Zielgruppen.

Darf ein Gastronom die Annahme von Bargeld verweigern?

Ebenfalls Teil der Kritik war der Vorwurf, dass die Annahme von Bargeld gar nicht erst verweigert werden dürfe. Dieser Annahme muss aus rechtlicher Sicht allerdings widersprochen werden, da das Recht der Vertragsfreiheit besteht. Die einzige Verpflichtung besteht darin, den Kunden im Vorfeld über die Abläufe der Zahlung zu informieren und Unsicherheiten zu vermeiden. Wenn die Ablehnung von Bargeld im Vorfeld deutlich wird, ist aus rechtlicher Sicht nichts gegen die Entscheidung einzuwenden.

Ausnahmen dieser Vertragsfreiheit stellen laut eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts nur hoheitliche Stellen dar, zu denen beispielsweise die Rundfunkanstalt gehört. Derartige Stellen müssen immer die offizielle Währung auch als Barmittel entgegennehmen. Private Unternehmen sind in der Gestaltung der Zahlungsoptionen allerdings grundlegend frei und können diese Entscheidung selbst treffen. Am Beispiel der Pizzeria wurde auf die Umstellung der Zahlungsmodalitäten direkt auf der Website sowie auf dem Restaurant hingewiesen.

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